Augenblick ist das subjektive Zeitquant von höchstens
drei Sekunden, die wir für eine Wahrnehmung oder einen Gedanken verwenden.
Danach wenden wir entweder unsere Aufmerksamkeit einer anderen Wahrnehmung zu
oder lenken unsere Konzentration auf einen anderen Gedanken. Sätze, deren Aufnahme
mehr als drei Sekunden benötigt, werden nicht vollständig aufgenommen, sondern
überlesen.
Folglich gilt es, sich
dementsprechend kurz zu fassen. Eine Aufforderung, der besonders ich, der zu
langatmigen Sätzen neigt, nachkommen muss.
Augenblicke verkürzen
sich, wenn Aufmerksamkeit oder Konzentration zunehmen. Sekunden der Gefahr
werden als sehr viel länger empfunden als Sekunden großer Freude.
Wenn wir etwas erwarten
dehnt sich die Zeit. Beschäftigen wir uns dagegen mit etwas, das uns sehr interessiert, dann schrumpft sie.
Gefühlte und
tatsächliche Dauer nähern sich um so mehr, je geübter wir in dem sind, was wir
tun.
In jenem Augenblick,
welchen wir Tod nennen, erreichen wir die größte Zeitdehnung bei hoch sensibler
Bewusstseinsorganisation. Während des Sterbens steigt der Energiebedarf des
Gehirns so hoch, dass Licht erzeugt wird. Der Augenblick des Sterbens erzeugt
gleichsam einen Lichttunnel, durch den wir das Diesseits verlassen, um ins
Jenseits zu wechseln. Der Augenblick dieses Wechsels, in dem endliches Leben in
Unendlichkeit übergeht, heißt „Totzeit“. (1968)
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